Gesetzliche Rente oder Lebensversicherung?

Lebensversicherung? Gesetzliche Rente ist besser!

Wegen der anhaltenden Niedrigzinsen lohnt sich die gesetzliche Rente mehr als die früher rentablere Lebensversicherung. Hier wird es vorgerechnet. Und es wird gesagt, warum die Zinsen sinken und warum die Deutschen nicht aussterben. Je 10.000 Euro Beitrag zahlt die Deutsche Rentenversicherung 37 Euro Rente, die Lebensversicherer nur 32 Euro. Früher: In der Vergangenheit zahlten die Lebensversicherer ihren Kunden bis zu sechs Prozent Zinsen. Das war vor gut 15 Jahren. Seitdem gingen die Zinsen bergab, seit 2008 und der Finanzkrise sogar steil talwärts. Heute: Inzwischen ist die garantierte Rendite für Neukunden der Lebensversicherer praktisch auf null gesunken. Wer heute einer Lebensversicherung 10.000 Euro in die Hand gibt, dem zahlt der Versicherer dafür 32 Euro Rente, lebenslang (hier ist es dokumentiert). Die gesetzliche Rente bietet inzwischen mehr fürs Geld. Wer dort ebenfalls 10.000 Euro einzahlt (man darf dort ab Alter 50 auch freiwillig zuzahlen), dem beschert die staatliche Rentenkasse 37 Euro Rente. 5 Euro mehr als die Lebensversicherung. Noch Fragen? Ja: Warum ist das so? Das ist ganz einfach: Die Lebensversicherer kalkulieren, dass ihre Kunden länger leben; ihre Rentner also später sterben und entsprechend mehr Rente brauchen. Manche Unternehmen machen vor allem Riester-Sparer unangemessen langlebig und tun so, als werde der Durchschnittsrentner 100 Jahre alt. Böse Zungen behaupten, dass die Versicherer mit ihren niedrigen Renten hohe Kosten kaschieren: Provisionen und Gebühren.

Warum sanken die Zinsen?

Die Zinsen sinken seit Jahren, auf der Bank, bei den Bausparkassen, wegen der weltweiten Finanzkrise ab dem Jahr 2008, bei der die Staaten Banken retten mussten, mit Geld, das sie nicht haben. Nur ein Beispiel von vielen: Im Jahr 2009 musste die amerikanische Regierung mehrere Großbanken, die sich mit faulen Krediten verspekuliert hatten, auf einen Schlag mit rund einer Billion (1.000 Milliarden) US-Dollar päppeln. Ähnlich in Europa, wo neben massiven Geldspritzen an die Banken die Bundeskanzlerin mit ihrem Finanzminister an einem Sonntag im Jahr 2009 vor die Presse ging und versichern musste: „Die Spareinlagen sind sicher“. Damals mussten die Regierungen in vielen Ländern Vertrauen schaffen. Konkret: Einen so genannten Bank Run verhindern und die Menschen davon abhalten, massenweise ihre Ersparnisse von den Banken abzuheben. Das Geld, mit dem die Staaten die Banken stützten, das hatten die Regierungen nicht. Sie machten Schulden. Beim Bürger, etwa in Form von Staatsanleihen. Und da Schulden Zinsen kosten und viele Schulden viel Zins kosten, sorgte die Politik dafür, dass die Staatsschulden erträglich werden, also die Zinsen sinken. Deswegen bekommt man zurzeit und bis auf weiteres kaum Zins, weder von der Bank, noch von der Bausparkasse.

Doch, die Rente ist sicher!

Die bisher relativ höchsten Zinsen zahlen bislang noch die Lebensversicherungen. Dazu gibt es aber ein dickes, dickes „aber“ anzumerken. Denn die Lebensversicherer ruhten bisher auf einem Zinspolster bestehend aus alten Kapitalanlagen, die den Instituten – und damit den Sparern – mehr als zwei oder drei Prozent Zins auf Geld bringen. Das ist vorbei. Das Zinspolster der Versicherer ist fast weggeschmolzen. Wer heute auf Nummer Sicher gehen will, also ohne Börsenspekulation sicher ein Vermögen für das Alter aufbauen möchte, der geht besser zur gesetzlichen Rentenversicherung. Die Rente? Ja, das ist diese langweilige Rentenkasse des Staates, in die sowieso fast jeder Arbeitnehmer einzahlen muss. Das ist genau diiiiie Rente, von der ein Arbeitsminister namens Norbert Blüm (im Amt von 1982 bis 2998) vor 30 Jahren sagte: „Die Rente ist sicher!“.

Die Deutschen sterben nicht aus

Aber die Deutschen sterben doch aus?! Die Frauen bekommen laut Statistischem Bundesamt nur noch 1,5 Kinder; was blöd ist, wenn man zwei Kinder je Eltern braucht, damit diese sich 1:1 reproduzieren … Das Ganze auf zurzeit noch gut 80 Millionen Deutsche hochrechnet, bedeutet für die kommenden rund 30 Jahre, dass wir demnächst zu viele Rentner haben und zu wenige arbeitende Menschen, die die Beiträge für diese Renten bezahlen. Die gesetzliche Rente ist ja ein Umlagesystem („Generationenvertrag“): Die Jungen zahlen für die Alten. Und gut einen Monat, nachdem ein aktiver Arbeitnehmer seinen Beitrag an die Rentenkasse gezahlt hat, ist die Kohle weg – auf dem Konto eines Rentners. Die Rentenkasse bildet kein Kapital, erhält und zahlt dementsprechend keine Zinsen, sondern gibt eingenommene Beiträge sofort an die Rentner weiter.

Bei niedrigem Zins fürs Alter Sparen

Und wenn die junge arbeitende Generation zu wenige Kinder zeugt, dann ist für diese (Nicht-)Elterngeneration im Alter zu wenig Rente da. Oder? Nichts da! Die Deutschen werden zwar weniger, weil die Geburtenraten sinken, aber sie sterben nicht aus. Vorläufig hat die Rentenkasse ein Problem, das etwa um das Jahr 2050 herum ausgestanden sein wird. Dann sind die geburtenstarken Jahrgänge um 1960 bis 1970 erst in Rente gegangen, das passiert in diesen Jahren. Im Jahr 2050 ist ein 1960 Geborener entweder 90 Jahre alt, oder – wahrscheinlicher – dann verstorben. Um die kommenden 30 Jahre für die Rentenkassen in Griff zu bekommen, werden zwar die Rentenbeiträge steigen müssen und künftige Renten geringer steigen (Achtung: es erfolgt keine Kürzung bestehender Ansprüche!), aber das System Gesetzliche Rente steht. Und es steht besser da als die Lebensversicherung!

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